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Christlich-Islamische Gesellschaft e.V.
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Thesenpapiere der Arbeitsgruppen

Dialogveranstaltung "Begegnung verbindet - Begegnung bereichert"
der Christlich-Islamischen Gesellschaft am 19.11.2005 im Haus Villigst (Schwerte) der Evangelischen Akademie Iserlohn

 

Arbeitsgruppe 1: Armut und soziale Frage

Ayten Kilicarslan und Dorothee Schaper

Situation: Die Zahl der Einkommensmillionäre steigt stetig. Gleichzeitig wachsen die Anfragen nach gebrauchten Möbeln, Kleidung, warmen Mahlzeiten in Suppenküchen von Wohlfahrtsver-bänden, Moscheen und Kirchen. Kinder und Menschen mit Migrationshintergrund sind ver-mehrt betroffen.

Aufgaben und Fragen: Was heißt Ungerechtigkeit und Gerechtigkeit für Christen und Muslime? Was bedeuten Ar-mut und soziale Ungerechtigkeit für Frauen, für Männer und für Kinder?

Wie reagieren wir als Christen und Muslime? Könnte eine engere Zusammenarbeit Armuts-bekämpfung effektiver gestalten? Welche Voraussetzungen müssen wir dafür erarbeiten? Auf welche Erfahrungen von gelungenen Projekten können wir zurückgreifen?

 

Arbeitsgruppe 2: Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen

Mehmet Yilmaz und Dieter Griemens

Situation: Gewalt hat vielschichtige Ursachen und Ausdrucksweisen. Jugendliche stehen ihnen weitge-hend schutzlos gegenüber. Das altersspezifische Angebot der Massenmedien zum Gewaltkon-sum bis hin zur Gewaltverherrlichung wächst.

Die ethnisch orientierte Clique bietet vieles, was die postmoderne Einwanderungsgesellschaft den Jugendlichen nicht zu bieten vermochte.

Aufgaben und Fragen: Nötiger denn je bedarf es vielfältiger Methoden und Angebote, die in Unterricht und Freizeit bei Jugendlichen ein Interesse wecken, gewaltfreie Möglichkeiten zur Alltagsbewältigung kennen zu lernen. Dann könnte die Einsicht wachsen, dass Gewalt in der menschlichen Ge-sellschaft letztlich nur in die Katastrophe führt.

 

Arbeitsgruppe 3: Religion - Staat - Gesellschaft

Edith Schlesinger und Engin Karahan

Situation: Das "Deutsche Modell" der Kooperation zwischen Religionsgemeinschaften und Staat besitzt Modellcharakter, führt aber aufgrund des strukturellen Ungleichgewichts unter den Religi-onsgemeinschaften zu Problemen in der praktischen Umsetzung.

Erwartungen: Die Religionsgemeinschaften müssen offensiv kooperatives Verhalten vom Staat einfordern, um den gegenwärtigen Herausforderungen der Gesellschaft auf der Grundlage ihres jeweili-gen ethischen Fundaments zu begegnen.

Hoffnungen: Wir hoffen, dass es den Religionsgemeinschaften gelingt, ungeachtet ihres spirituellen Wahr-heitsanspruchs Vielfalt als Reichtum zu erkennen und im gesellschaftspolitischen Bereich entsprechend zu agieren.

 

Arbeitsgruppe 4: Seelsorge im interkulturellen Kontext

Annette de Fallois und Dr. Coletta Latifah Damm

Situation: Islamische Seelsorge in Krankenhäusern, im Strafvollzug, bei der Polizei, dem Militär oder im Rahmen der Notfallseelsorge ist in Deutschland noch immer die Ausnahme. Rahmenbe-dingungen sind nicht in Sicht. Gleichzeitig wächst die Nachfrage. Auch die wachsende Zahl christlich-muslimischer Partnerschaften bedarf seelsorglicher Begleitung.

Aufgaben: Wir brauchen praktische Lösungen vor Ort, die sich nicht auf die eigene Religionsgemein-schaft beschränken. Interreligiöse und transkulturelle Projekte sind vertrauensbildend und können helfen, muslimische Seelsorge innerhalb öffentlicher Einrichtungen zu entwickeln. Islamische Traditionen und Strukturen der Seelsorge sollten aktiviert werden.

Fragen: Ist es ein erster Schritt, Moscheegemeinden in die Strukturen kirchlicher Seelsorge einzubin-den? Welche Rolle spielen die Imame und inwieweit kann Seelsorge durch ein Netzwerk von Ehrenamtlichen übernommen werden? Welche regionalen Lösungen und Modellprojekte gibt es schon? Wie kann eine seelsorgerliche Begleitung christlich-muslimischer Paare aussehen?

 

Arbeitsgruppe 5: Zukunft des Dialogs - zwischen Pluralismus und Konkurrenz

Bernd Neuser und Rafet Öztürk

Situation: Der christlich-islamische Dialog ist unter Druck geraten. Das Misstrauen gegenüber den mus-limischen Verbänden, aber auch gegenüber den christlichen und muslimischen Dialogtreiben-den ist gewachsen. Auch wenn der äußere Druck oft ungerecht und vorurteilsbeladen daher-kommt, zeigt er auf, dass für wichtige gesellschaftliche Themen ein theologischer Klärungs-bedarf besteht.

Aufgaben: Manche kirchliche Stimmen der letzten Zeit betonen das theologisch Eigene und scheuen die Apologie nicht. Geht es künftig im Dialog um ein partnerschaftliches Miteinander oder um Konkurrenz?

Wir erleben immer wieder Skepsis und Ablehnung des Dialogs auf allen Ebenen von Kirchen und islamischen Gemeinschaften. Was können wir tun, um den Dialog besser zu "erden"?

Wie können wir trotz mancher struktureller Schwierigkeiten die Zusammenarbeit von Kirchen und islamischen Verbänden verbindlicher und verlässlicher gestalten?


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