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Erste Moschee in Tschechien eingeweiht

Von Peter Brod

Prag - Muslime in Tschechien haben jetzt ein eigenes Gotteshaus. In Bruenn (Brno) ist die erste Moschee des Landes eroeffnet worden. Das Gebaeude im Sueden der maehrischen Hauptstadt wurde im Beisein von Vertretern der christlichen Kirchen und der juedischen Gemeinde eingeweiht. Die Zahl der Muslime in der Tschechischen Republik wird auf 20.000 geschaetzt. Nur etwa 400 sind zum Islam uebergetretene Tschechen und Tschechinnen. Die meisten Muslime in Boehmen und Maehren sind auslaendische Studenten, Geschaeftsleute und Fluechtlinge, unter anderem aus Bosnien. Der Errichtung der Moschee war ein Streit vorausgegangen. In der Bruenner Bevoelkerung als auch im Stadtrat und in der Stadtverwaltung gab es Widerstaende, als eine islamische Stiftung vor drei Jahren ein verwahrlostes Haus gekauft hatte, um es zur Moschee umzubauen. Das Bewilligungsverfahren zog sich monatelang hin, und die Stadt erlaubte den Umbau schliesslich nur unter der Auflage, dass kein Minarett gebaut wird. Doch sollte den Muslimen Tschechiens der Anblick eines Minaretts fehlen, brauchen sie nicht weit zu fahren: Durch einen kuriosen Zufall gibt es jetzt in Suedmaehren nicht nur eine Moschee ohne Minarett sondern auch ein Minarett ohne Moschee. Der typische schlanke Turm, gekroent von einem Halbmond, steht im Schlosspark von Lednice (Eisgrub). Die Herrschaft Eisgrub, 45 Kilometer suedoestlich von Bruenn, gehoerte fast 600 Jahre lang der Familie Liechtenstein. Fuerst Alois I. liess das 60 Meter hohe Minarett in den Jahren 1797 bis 1802 bauen, als Rache dafuer, dass ihm die Gemeinde Eisgrub kein Grundstueck fuer den Bau einer Kirche zur Verfuegung stellen wollte. Dem Architekten Josef Hardtmuth diente die Moschee im Londoner Kew Gardens als Vorbild.

Quelle: Seite 12 / Sueddeutsche Zeitung Nr. 151, Samstag/Sonntag, 4./5.Juli 1998.


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