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Islam = Terrorismus?

Eine unhaltbare Behauptung

In unserer Zeit wird viel ueber Terrorismus und Islam geschrieben. Das geht so weit, dass fuer viele Islam gleichbedeutend mit Terror und Gewalt ist. Die westlichen Medien legen inbezug auf den Islam eine mit der Vernunft nicht mehr erklaerbare Einstellung an den Tag. Ohne auf die Ergebnisse polizeilicher Untersuchungen zu warten, werden bei Terrorakten zuerst einmal die Schuldigen unter sogenannten islamischen Gruppierungen gesucht. Ein klares Beispiel dafuer war der Bombenanschlag auf ein Regierungsgebaeude in Oklahoma City in den Vereinigten Staaten. als man sofort und ohne jeglichen Beweis die Muslime der Taeterschaft beschuldigte.

Das toedlichen Attentat auf den israelischen Ministerpraesidenten Rabin durch einen juedischen Extremisten belegt eindeutig, dass Terrorismus und Extremismus nicht das Monopol einer durch Religion oder Volksgruppenzugehoerigkeit bestimmten Gruppierung sind. Blinder Hass, Gewaltbereitschaft, Intoleranz und Nichtachtung des menschlichen Lebens sind gemeinsame Merkmale aller Extremisten, seien sie Muslime. Zionisten, christliche Eiferer oder politisch-ideologische Aktivisten. Vernunft ist da nicht gefragt.

Natuerlich ist zuzugeben, dass verschiedene sich islamisch nennende Organisationen terroristische Mittel anwenden. Es waere jedoch ein Fehler, diese bedauernswerten Vorkommnisse isoliert zu betrachten. In den letzten vierzig oder fuenfzig Jahren widerfuhr islamischen Aktivisten in ihren Heimatlaendern furchtbares Unrecht: ihre Fuehrer und Gelehrten wurden exekutiert. sie selbst jahrelang eingekerkert und gefoltert und zwar meistens dann, wenn sie in Konflikt mit einer Militaerdiktatur gerieten.

In Algerien sowie beim engen Verbuendeten der Vereinigten Staaten, Aegypten, wo die sogenannten Islamisten die Zivilbevoelkerung terrorisieren, haben die gewalttaetigen Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskraeften in Algerien alles in allem etwa 30.000 und in Aegypten mehrere hundert Menschen das Leben gekostet. Ein erheblicher Teil dieser Opfer geht auf das Konto der jeweiligen Staatsmacht, die islamistischen Gewalttaten mit nicht weniger gewaltaetigem Terror begegnet und dabei die Gelegenheit nutzt, jede Art von Opposition im eigenen Lande auszumerzen. Es geht hier also weniger um Religion oder Kultur, sondern einzig um die Machtfrage.

Immer wieder wird die Unterstellung laut, alle glaeubigen und praktizierenden Muslime waeren an sich gewaltbereit, nur zoegen es viele vor, sich nach aussen als gemaessigt zu geben. Damit wird ein Vorwand zur Intoleranz geschaffen und man kann so auch auf jene als gemaessigt geltenden Muslime einen Druck ausueben. die eine den Machthabern nicht genehme Meinung vertreten. So gibt es unter ihnen beachtenswerte Stimmen, die sich zum einseitig zu Israels Gunsten verlaufenden Friedensprozess im Nahen Osten kritisch aeussern, was die Regimes in den beteiligten Staaten und ihre Hintermaenner aufs Hoechste irritiert. Wie einfach, das als islamischen Extremismus abzutun und mit polizeistaatlichen Mitteln zu unterdruecken. Dabei waere Uberzeugungsarbeit angebracht, nicht aber Unterdrueckung.

Den jungen islamischen Aktivisten, die sich einer Taktik der Gewalt verschrieben haben, muss klar gesagt werden, dass der Islam solche Methoden nicht gutheisst. Er ist ein Ruf, der durch Ueberzeugung und nicht durch Zwang Herzen gewinnen will. Der einzige Weg, Extremismus und Gewalt zu beenden, ist eine offene Debatte, Meinungs- und Glaubensfreiheit.

Es waere aber naiv zu erwarten, dass die interessierten Kreise kampflos die Chance vertun, den Islam in muslimischen Laendern zu unterdruecken. Indem sie alle Muslime in den "Topf" des Terrorismus werfen, stellen sie sicher, dass aus dieser Ecke fuer sie keine Gefahr droht.

Quelle: Rundbrief der Deutschen Muslim-Liga, Hamburg, 06/1995.


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