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Ermordung christlicher Moenche in Algerien

Jedem, der die Nachrichten aus Algerien verfolgt, ist klar, dass die sich dort fast taeglich ereignenden Gewalttaten absurd und irrsinnig sind. Die Ermordung von 7 christlichen Moenchen im Mai dieses Jahres und der Fund ihrer Leichen in der Stadt Media suedlich Algier laesst uns Muslime schier verzweifeln.

Es draengt sich die Erkenntnis auf, dass der Islam eigentlich keiner Feinde bedarf; das besorgen die Muslime bestens selbst. Wenn man diesen Leuten erlaubt, ihre "Mission" ungestraft fortzusetzen, werden die Gegner des Islam ohne eigene Anstrengung ihr Ziel erreichen. Diese "islamische" Gruppe macht unsere Religion laecherlich, entfremdet ihr die Menschen und macht alle Anstrengungen der Muslime, den Islam zu verkuenden oder wenigstens mit den Nichtmuslimen friedlich zusammenzuleben, zunichte.

Wer sind diese Moerder? Wo kommen sie her und was in aller Welt bringt sie dazu, ein solch schreckliches und in jeder Hinsicht sinnloses Verbrechen zu begehen?

In diesem Zusammenhang mag man sich an die Worte von Scheich Hassan Al-Banna, dem Gruender der Muslimbruderschaft erinnern. Als er die Nachricht erhielt, Nokraschi Pascha, der aegyptische Ministerpraesident, sei von einer Gruppe innerhalb der Muslimbruderschaft ermordet worden, sagte er: "Sie sind weder Brueder noch Muslime"!

Bei dem Mord an den Moenchen ist ein noch strengerer Mass-Stab anzulegen. Man muss sich vor Augen halten, dass Nokraschi Pascha ein politischer Gegner der Bruderschaft war und dass sie trotzdem den Mord an ihm in keiner Weise rechtfertigte, obwohl einige Narren in ihren Reihen sich zu einem Attentat hinreissen liessen.

Fuer die Ermordung der Moenche in Algerien gibt es nicht einen einzigen einleuchtenden Grund. Jeder, der auch nur rudimentaere Kenntnisse der Lehren des Islam besitzt, weiss, dass der Islam ausdruecklich verbietet, Moenchen irgend einen Schaden zuzufuegen. Schliesslich wird das freundliche Verhaeltnis zwischen Christen und Muslimen auch auf die Existenz und Hochschaetzung der Moenche zurueckgefuehrt (Koran 5:82).

Der Islam laesst Moenchen und Einsiedlern eine besondere Behandlung zuteil werden und legt grossen Wert auf den Schutz ihres Lebens. Der Prophet (a.s.) pflegte seine Kaempfer dahingehend anzuweisen, dass sie das Leben von Kindern und Moenchen schonten. Auch enthielt beispielsweise der Vertrag, den der Prophet (a.s.) mit der Bevoelkerung von Nedschran (im Sueden Saudi-Arabiens an der Grenze zum Jemen) schloss, die Bedingung, dass kein Moench zu Schaden kommen wuerde.

In seinem Buch "Die Regeln des Dschihad im Islam" schreibt Dr.Abdul Aziz Abu Sakhila, dass Kleriker, das heisst Priester, Moenche und so weiter nicht getoetet oder ueberhaupt belaestigt werden duerfen unter der Voraussetzung, dass sie keine Kombattanten gegen die Muslime sind. Er faehrt fort: "... solange sie in ihren Gebetshaeusern bleiben und nicht am Kampf teilnehmen, duerfen Kleriker nicht angegriffen oder getoetet werden. Falls sie sich zum Kampf aeussern und ihn anstacheln, haengt ihre Behandlung von der von ihnen geaeusserten Meinung ab. Falls diese einen Einfluss auf den Verlauf des Kampfes hat und ihn anfacht, werden sie als Kombattanten behandelt. Falls das nicht der Fall ist, muessen sie entsprechend der mit ihnen getroffenen Vereinbarung respektiert werden, sofern sie sich selbst daran halten."

Der Fall, mit dem wir uns hier beschaeftigen, liegt viel einfacher. Die Moenche gehoerten keinem "feindlichen" Lager an. Sie waren Nachbarn, wohnten in ihrem Kloster und halfen den Armen mit kostenloser medizinischer Behandlung und schulischer Betreuung.

Aus den Verlautbarungen der verantwortlichen Gruppe (Al-Dschamaa Al-Islamiah) wissen wir, dass die Moenche nicht entfuehrt wurden, weil sie Feinde waren oder mit dem Feind zusammenarbeiteten. Sie wurden als Faustpfand und Geiseln entfuehrt zum Austausch gegen in Frankreich festgenommene Mitglieder der Gruppe. Als die franzoesischen Behoerden sich nicht zu diesem Handel noetigen liessen, zoegerte die Dschamaa in Algerien nicht, die unschuldigen und unbeteiligten Moenche zu ermorden.

Wie ist es nur moeglich, dass eine sich "islamisch" nennende Gruppe sich so auffuehrt und die Lehren des Islam mit den Fuessen tritt, indem sie Tausende unschuldiger Menschen, Algerier und Nichtalgerier, Muslime und Nichtmuslime brutal ermordet?

Zweifel an der bewaffneten Al Dschamaa Al-Islamiah hat es seit ihrer Gruendung gegeben; das ist nichts Neues. Sicher ist jedoch, dass die Untaten und Verbrechen dieser Gruppe weder mit dem Islam noch seinen Lehren etwas zu tun haben.

Ihre Untaten gleichen einem Dolchstoss in die Brust des Islam und seiner Botschaft. Diese Gruppe hat von Anfang an alles getan, um die Oeffentlichkeit von allem abzustossen, was islamisch ist.

(Nach einem Artikel von Fahmi Howeidi in Asharq Alawsat beziehungsweise Arab News 6.Juni 1996). Hier abgeschrieben von Rundbrief 04/1996 der Deutschen Muslim-Liga, Hamburg.


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