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( Siehe auch: Kölner Muslime und Christen im Gespräch )

"Runden Tisch" der Religionen gefordert

Begegnung mit Vertretern des Islam

Quelle: Kölner Stadtanzeiger vom 4. Oktober 2001

Nach den Attentaten in den USA bemühen sich Kölner Christen und Muslime um einen Dialog. Den Versuch einer offenen Diskussion wagten sie in der Kirche Sankt Peter.

VON JÖRK BÖHNK

Viele Menschen in der westlichen Welt seien nach den "verheerenden Anschlägen" verunsichert. Sie fragten sich, ob der Islam eine "gewalttätige Religion" sei, sagte Thomas Lemmen von der Christlich Islamischen Gesellschaft zum Auftakt eines zweistündigen "interreligiösen Dialogs". Auf dem Podium saßen fünf Vertreter der Religionen, im Plenum knapp 90 Zuhörer.

Auf die Notwendigkeit gemeinsamer Begegnung und Information für die jeweils andere Religion verwies Stadtsuperintendent Karl Schick vom evangelischen Stadtkirchenverband. Er schlug vor, zur "Vertrauensbildung" mit gerneinsamen Festen beizutragen, mit Kontakten in Kindergärten und Reisen in islamische Länder.

"Wir sollten einen runden Tisch der Religionen einrichten", riet Schick und gab das Wort an Pater Alfons Höfer von der Karl Rahner Akademie weiter. Höfer stellte die "Frage nach der Gerechtigkeit" in der Welt, nach wirtschaftlichen und sozialen Missständen. Sie müsste gemeinsam von den Religionen geklärt werden, betonte er.

"Wer mordet, kann sich nicht auf den Islam berufen", betonte Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime in Deutschland. Es gelte der Grundsatz: "Wenn ein Moslem einen Menschen tötet, dann bringt er die ganze Menschheit um."

Im Prinzip sei der Islam nicht mehr und nicht weniger "gewalttätig" als das Christentum. Das fäschlicherweise mit ,Heiliger Krieg" übersetzte Wort "Dschihad" - von den Terroristen als Rechtfertigung für Ihr Handeln missbraucht - bedeute eigentlich "äußerste Anstrengungen eines Moslems für das Gute", führte Mazyek aus.

Ziya Cicek vom Multinationalen Bildungs- und Kulturverein gab zu dem Thema die "Erfahrungen eines Muslims im Kölner Norden" preis: "Wir wollen in Chorweiler eine Moschee bauen. Nach den Anschlägen ist das noch schwieriger geworden, weil der Kontakt zur Bevölkerung problematischer geworden ist. Wir empfinden Trauer und Mitgefühl mit den Opfern in Amerika, Wut auf die Terroristen und hegen doch ein bisschen Hoffnung." Alle miteinander müssten nach der Devise handeln: "Den Extremisten keine Chance", fügte er hinzu und bekannte gleichzeitig, dass der Aufbau gegenseitiger Begegnungen "ein Kraftakt" sei.

In diesern Zusammenhang verwiesen Redner und Zuhörer auf das Problem, dass Muslime oft nur ehrenamtlich organisiert sind. Sie hätten die Tendenz, sich "abzuschotten" - so nahmen einige derer es wahr, die sich zu Wort meldeten. Übereinstimmend bekundeten die Diskussionsteilnehmer, gegenseltige Feindbilder - "und das sind Wurzeln der Gewalt" - müssten abgebaut werden. Keine Religion dürfe einen "Absolutheitsanspruch" erheben.


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