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Christlich-Islamische Gesellschaft e.V.
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Offener Brief

der Beratungsstelle fuer christlich-islamische Begegnung der Ev. Kirche im Rheinland und der Ev. Kirche von Westfalen eine Woche nach dem

"Tag, an dem die Welt sich veraenderte"

Wuppertal, den 18. September 2001

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch eine Woche nach den Terroranschlaegen in den USA ist das Entsetzen gross. Die Trauer Ueber die Opfer, das Mitgefuehl mit den Angehoerigen und der Schrecken, der die Welt am 11. September ergriffen hat, mischen sich heute mit GefUehlen der Unsicherheit darueber, welche Reaktionen die verletzte und gedemUetigte Supermacht USA jetzt anstreben. Praesident Bush spricht von einem bevorstehenden "Kreuzzug".

Die Situation ist angespannt, und es ist noch nicht absehbar, welche historisch nachhaltige Bedeutung diesem grausamen Ereignis zukommen wird.

In den Tagen nach den Anschlaegen ist der Trauer und dem Schrecken in vielfaeltiger und wUerdiger Weise Form und Ausdruck gegeben worden in unzaehligen Gedenk- und Trauerfeiern, Gebeten und Gottesdiensten, in schriftlichen und muendlichen Stellungnahmen darunter auch die deutlichen und beeindruckenden Erklaerungen der islamischen Verbaende und der christlichen Kirchen in Deutschland.

Der sich aus tiefem Entsetzen langsam erhebende Blick nach vorne richtet sich nun u.a. auf eines naemlich auf die dringende Notwendigkeit, jetzt nicht nachzulassen in dem BemUehen um ein friedliches Zusammenleben von Christen und Muslimen.

Im Bereich der Evangelischen Landeskirchen im Rheinland und von Westfalen arbeiten seit vielen Jahren Christen und Muslime ueber religioese und kulturelle Unterschiede hinweg vertrauensvoll zusammen fuer Verstaendigung, gute Nachbarschaft und Frieden.

Diese Praxis ist das wirksamste Argument gegen einen mitunter heraufbeschworenen "Kampf der Kulturen und Religionen", wie ihn die Terroristen des 11. September und wie ihn religioes und weltanschaulich verblendete Fanatiker Ueberall auf der Welt provozieren wollen. Im World Trade Center wurden Menschen aller Nationen, aller Kulturen und aller Religionen gemordet; was hier geschah, war kein Kampf der Kulturen und Religionen, sondern ein Verbrechen an der Menschheit.

Gegen die jetzt offenkundig lockende Versuchung, die Weltreligion Islam oder die Muslime allgemein gleichzusetzen mit Radikalismus und Terrorismus sind Muslime wie Christen in diesen Tagen verstaerkt dazu aufgerufen, serioes aufzuklaeren und vor allem Ueberzeugendfuer Verstaendigung, fuer Begegnungen und Zusammenarbeit einzustehen zuallererst in ihren unmittelbaren Nachbarschaften.

Denn jede gelungene Begegnung von Christen und Muslimen ist ein wirksames Zeichen fuer die Friedensfaehigkeit der beteiligten Religionen und graebt all denen das Wasser ab, die die Religionen dazu missbrauchen, um grosse oder kleine Kriege zu rechtfertigen, deren wahre Motive mit Religion jedoch nichts zu tun haben.

Es gruesst Sie herzlich

Ihr

Holger Nollmann, Landespfarrer

Beratungsstelle fuer christlich-islamische Begegnung
der Evangelischen Kirche im Rheinland und
der Evangelischen Kirche von Westfalen
Rudolfstr. 131
D - 42285 Wuppertal

fon 0202 - 82736
fax 0202 - 86297


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