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Adressen

Foederation der Aleviten Gemeinden in Europa e.V.
AABF - Avrupa Alevi Birlikleri Federasyonu
Stolberger Str.317
50933 Koeln
Telefon (0221) 94 98 56 - 0
Telefax (0221) 94 98 56 - 10

Was sind Aleviten?

Alevismus ist der "andere" Islam. Aleviten besuchen keine Mescid, um zu beten. Jede und jeder kann und soll dann, dort und so beten, wie sie oder er will. Dass die Sunniten 5 mal taeglich Pflichtgebete in arabischer Sprache, die sie nicht verstehen, verrichten, ist fuer Aleviten unverstaendlich. Aleviten fasten nicht im Ramadan. Alevitinnen tragen normalerweise kein Kopftuch. In ihrer Heimat, der Tuerkei, bilden sie eine Minderheit, die immer wieder unter Diskriminierungen oder sogar Verfolgungen zu leiden hat.

Aleviten verehren Ali, den Schwiegersohn und Neffen Mohammeds, als "Perfekten Menschen". Ebenso wichtig ist fuer sie Haci Bektac Veli (1248-1337), obwohl er weder den Titel eines Propheten noch eines Imams traegt. Er erklaerte die Scharia, das islamische Gesetz, als abgeschafft und hat durch seine Lehre ein geistiges Erbe hinterlassen, das noch heute nachhaltig wirkt. Haci Bektac Veli'den Oezdeyisler ("Die wichtigsten Saetze von Haci Bektac Veli") ist ein Poster betitelt, auf dem Aussagen aufgefuehrt sind wie zum Beispiel:

"Lehret die Frauen."
"Wirst Du beleidigt, beleidige nicht."
"Was Du suchst, such in Dir selbst."

Das einzige fuer Aliviten geltende Gesetz wurde auch von Haci Bektac Veli formuliert:

"Sei Herr ueber deine Haende, deine Zunge und deine Lenden."
(Das heisst: Nicht stehlen, nicht luegen, nicht ehebrechen.)

Als Grundsaetze werden Demokratie und Humanismus hochgehalten. Mann und Frau gelten als gleich. Jeder Mensch soll selber entscheiden, welche Glaubenssaetze fuer ihn gelten sollen. Jeder Zwangsglaube wird abgelehnt. Als oberste Instanz gilt das eigene Gewissen.

Von Aleviten findet keinerlei Mission statt. Streng genommen kann man nur als Alevit geboren werden. Es ist wahrscheinlich eine der gegenueber anderen Religionen tolerantesten Religionsgemeinschaften. Ihre Mitglieder sind am Kontakt mit Angehoerigen der verschiedensten Religionen interessiert.

Quelle: Mitteilungen INFOREL Information Religion, Nr.34, Oktober 1997, Basel/Schweiz