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Amt zwischen den Stuehlen

Seit 20 Jahren sorgen Auslaenderbeauftragte fuer bessere Integration

Kunst ist schoen, macht aber viel Arbeit! - Karl Valentin hat das gesagt. Das Amt der Auslaenderbeauftragten der Bundesregierung, dass es gerade seit 20 Jahren gibt, hat fuer sein Jubilaeumsplakat die kleine Weisheit geklaut und leicht abgewandelt: Integration ist schoen, macht aber Arbeit", heisst es da nun. Statt Arbeit koennte auch Aerger stehen. Alle drei Amtsinhaber haben dies erlebt, und der Neuen im Amt, der Gruenen-Politikerin Marieluise Beck, wird es nicht viel besser gehen, trotz neuem Staatsbuergerschaftsrecht. So fuerchtet Cornelia Schmalz-Jacobsen (FDP), ihre Vorgaengerin . Unentschlossenheit in Sachen Auslaenderpolitik habe die alte Bundesregierung gezeigt, und eine gewisse Unentschlossenheit glaubt die FDP-Politikerin auch schon bei der rot-gruenen Koalition auszumachen. Vor allem an Innenminister Otto Schily denke sie dabei, sagt sie bei einer kleinen Feier fuer das Amt zwischen den Stuehlen. (So die amtliche Selbsteinschaetzung).

Nur der erste Beauftragte war ein Mann. Heinz Kuehn (SPD), einst Ministerpraesident von Nordrhein-Westfalen. Die Erkenntnis, dass die seit 1950 angeworbenen Gastarbeiter nicht Gaeste bleiben wuerden, fuehrte im Dezember 1978 zu der Einrichtung. Kuehns Nachfolgerin war 1981 Liselotte Funcke. Die resolute FDP-Dame praegte das Amt gegen Widerstaende, erst aus der Regierung Schmidt, dann aus der Regierung Kohl. Funcke, nun 80 Jahre alt, wusste schon, nach einer schoenen deutschen Homogenitaet zu verlangen, ist heute einfach anachronistisch. Sie konnte am Dienstag in Bonn nicht mitfeiern, aber Nachfolgerin Schmalz-Jacobsen wuerdigte die impulsive Liberale als grosses Vorbild. Schmalz-Jacobsen konnte das Amt ausbauen, aber der Wunsch, es aufzuwerten, blieb ihr versagt. Jetzt sei es an der Zeit, aus dem Ehrenamt endgueltig ein richtiges zu machen, meinte sie. Marieluise Beck hoerte es gern.

Die rot-gruene Regierung hat ihr den Wunsch aber nicht erfuellt. Kirchenmaenner, Auslaenderbeiraete aus Kommunen, Migrantensprecher standen am Dienstag zum 20jaehrigen Geburtstag Schlange. Und alle gaben neue Wunschpaeckchen ab. Das Staatsbuergerschaftsrecht fuer die neuen Inlaender lobten sie unisono - schliesslich ist der Fremde nur in der Fremde fremd (auch von Karl Valentin). csc

Quelle: Sueddeutsche Zeitung, 16.Dezember 1998.


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