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Dialog der Kulturen: Initiative des Bundespraesidenten

Von Ruth Grimm

Bonn - Acht Staaten aus westlichen und islamischen Kulturkreisen wollen kuenftig enger zusammenarbeiten, um den Dialog untereinander voranzutreiben. Die Initiative dazu hat Bundespraesident Roman Herzog ins Leben gerufen. In Bonn wurde das Projekt am Dienstag in Anwesenheit der acht Botschafter vorgestellt.

Die Koenige von Jordanien, Marokko, Norwegen und Spanien, die Praesidenten Aegyptens, Finnlands und Italiens sowie der Ministerpraesident Malaysias haben sich dem Projekt angeschlossen - die Tuerkei ist zunaechst nicht dabei - und wollen an wissenschaftlichen Instituten Forschungsarbeiten zu Schwerpunkten des interkulturellen Dialogs durchfuehren. Die Institute der beteiligten Laender sollen miteinander vernetzt arbeiten und sich Fragen der Konfliktpraeventation und Konfliktentschaerfung zwischen den Laendern westlicher und islamischer Kultur widmen.

Um moeglichen Kulturkaempfen vorzubeugen, sollen von Wissenschaftlern gemeinsame Werte der Kulturkreise herausgearbeitet werden. Erste Forschungsergebnisse werden die beteiligten Institute im April naechsten Jahres in Berlin vorstellen.

Finanziert wird das Projekt von der Bosch-Stiftung in Stuttgart und der Koerber-Stiftung in Hamburg. Udo Steinbach, Leiter des Orient-Instituts, betonte, dass die Finanzierung auch unter einem anderen Bundespraesidenten langfristig gesichert sei.

Als Zukunftsmodell der Zusammenarbeit bezeichnete der Chef des Bundespraesidialamtes, Wilhelm Staudacher, die Initiative, die Premierencharakter habe. Die fortschreitende Globalisierung berge auch Gefahren, denen durch eine Verstaendigung unter den Nationen und Voelkern zu entgehen sei.

Quelle: Koelner Stadt-Anzeiger, 7.Oktober 1998, Seite 6.