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Christi Himmelfahrt

40 Tage nach Ostern feiern die Christen aller Konfessionen das Fest Christi Himmelfahrt. Das Geschehen ist sowohl im Lukas-Evangelium als auch in der Apostelgeschichte festgehalten. Nachdem Jesus mit seinen Juengern gesprochen hatte, so heisst es, "wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken" (Apostelgeschichte 1,9).

Die Himmelfahrt Jesu, erlaeutert der Weltkatechismus, meint den "endgueltigen Eintritt seiner menschlichen Natur in die goettliche Herrlichkeit". Dies werde im biblischen Sprachgebrauch durch die Rede von der Wolke und vom Himmel versinnbildlicht. Das neuzeitliche Weltbild ist fuer viele ein scheinbar unueberwindliches Hindernis beim Versuch, zu verstehen, was Himmelfahrt bedeutet. Unabhaengig vom antiken und neuzeitlichen Weltbild meint Himmelfahrt nichts anderes, als dass Jesus zum Vater zurueckgekehrt ist. Dabei kann es eine grosse Hilfe sein, den "Himmel" nicht als eine Ortsbezeichnung, sondern als eine neue Existenzweise zu verstehen. Diese Daseinsweise, eine "neue Schoepfung", ist durch die Auferstehung Jesu eroeffnet worden. Christi Himmelfahrt sagt, unsere Bestimmung ist es, durch alles Dunkle, durch alle Wirren hindurch unsere endgueltige Heimat bei Gott zu finden.

In der fruehen Christenheit gab es noch kein Fest der Himmelfahrt Christi. Das Gedaechtnis der Erhoehung Christi war eng mit dem Osterfest verbunden. In Jerusalem und an anderen Orten wurde die Himmelfahrt Christi zunaechst mit dem Pfingstfest verbunden. Erst seit dem vierten Jahrhundert entwickelte sich daraus ein eigenstaendiges Fest, entsprechend der Chronologie des Evangelisten Lukas vierzig Tage nach Ostern. Dabei kommt der Zahl 40 eine bestimmte Bedeutung zu in Entsprechung zur 40taegigen Fastenzeit.

In Deutschland ist Christi Himmelfahrt gesetzlicher Feiertag. (mi)

PD (katholisches) Bistum Essen 5. Mai 1997