Dieses Zeichen ist geschützt www.chrislages.de
Christlich-Islamische Gesellschaft e.V.
Home    CIG - Wir über uns    Kontakt    Dialog    Aktuell    Archiv    Suchen    Veranstaltungen    Literatur    Links

Für einen partnerschaftlichen Dialog zwischen Christen und Muslimen

Erneuerte Grundsatzerklärung anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Christlich-Islamischen Gesellschaft e.V.

Die Christlich-Islamische Gesellschaft (CIG) e.V. ist ein freier Zusammenschluss von Christinnen, Christen, Musliminnen und Muslimen. Sie blickt 2007 auf 25 Jahre erfolgreiche Arbeit für einen partnerschaftlichen Dialog zwischen Angehörigen verschiedener Religionen, Konfessionen und Glaubensrichtungen zurück. Sie nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, ihre Grundsatzerklärung aus dem Jahr 1983 zu erneuern, um Erfahrungen, Überzeugungen und Haltungen, die sie in dieser Zeit geleitet und bestärkt haben, festzuhalten, Ziele ihrer weiteren Arbeit zu benennen und Forderungen zugunsten der gemeinsamen Zukunft von Muslimen und Christen zu artikulieren.

Unsere Erfahrung zeigt, dass der Dialog zwischen Christen und Muslimen gelingt, wenn er aufrichtig auf Augenhöhe geführt wird und seine religiöse Grundlage nicht vergisst.

Der Dialog gefährdet weder die eigene Glaubensüberzeugung noch das eigene religiöse Profil der Dialogpartner. Er vertieft vielmehr den eigenen Glauben und fördert den Respekt vor dem Anderen. Er macht es möglich, den Dialogpartner als Gläubigen und als Träger einer gemeinsamen Verantwortung vor Gott und den Menschen zu achten und wertzuschätzen.

Das Vertrauen, das aus offenem, klaren und verlässlichem Handeln erwächst, eröffnet sowohl der jeweils eigenen Glaubensgemeinschaft als auch gesamtgesellschaftlich neue Möglichkeiten.

Wir waren und sind davon überzeugt: Der gemeinsame Glaube an den einen Gott, den Schöpfer, dem wir alle in Verehrung, Verantwortung und Hoffnung gegenüberstehen, ist die sichere Grundlage, die den Dialog möglich und fruchtbar macht. Die Wahrung unserer verschiedenen religiösen, kulturellen und spirituellen Zugänge und Überzeugungen erfährt durch den gegenseitigen Respekt eine Aufwertung.

Der Wunsch, einander kennen zu lernen, den eigenen Glauben zur Sprache zu bringen und den Glauben des anderen zu verstehen und zu erfahren, schafft ein Miteinander gläubiger Menschen, die sich ihrer gemeinsamen gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind. Wir sind davon überzeugt, dass der weltanschaulich neutrale Staat und insbesondere das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland den Religionsgemeinschaften alle erforderlichen Möglichkeiten eröffnen, ihren Glauben zu leben und diese Gesellschaft mit zu gestalten. Solche Möglichkeiten bleiben hingegen in Ordnungen verschlossen, die laizistisch geprägt sind oder eine bestimmte Konfession privilegieren. Tendenzen, religiöse Symbolik und religiöses Handeln aus dem öffentlichen Raum zu drängen, lehnen wir in Staat und Gesellschaft ab.

Die Grundsatzerklärung der Christlich-Islamischen Gesellschaft von 1983 hat eine Haltung beschrieben, die wir in unserer Arbeit als fruchtbar erfahren haben, und an der wir festhalten: "Das Gemeinsame soll herausgestellt, das Trennende nach Möglichkeit so erklärt werden, dass die gegenseitige Verständigung fortschreitet."

Gegenseitige Achtung, der Respekt vor der Würde jedes einzelnen Menschen und das Wissen um die Bedeutung der Religionsfreiheit haben unsere bisherige Arbeit bestimmt. Diese Haltung, aus der wiederum Verbindlichkeit und Vertrauen erwachsen, soll auch die Zukunft unserer Arbeit prägen. Ein partnerschaftliches Miteinander ist in der Gesellschaft an vielen Stellen noch nicht realisiert. Dort, wo es besteht, wird es zuweilen eingeschränkt oder gefährdet. Überall dort sehen wir uns aufgefordert, Missstände zu benennen und für Gleichberechtigung und Proexistenz einzutreten.

Die Erfahrung, die wir erworben haben, und der Respekt, den man unserer interreligiösen Kompetenz zollt, verpflichten uns, weiterhin Brücken zu bauen, wo Verständigung erst eröffnet werden muss, zu vermitteln, wo sie zu scheitern droht, und weiter zu vernetzen und zu fördern, wo das Miteinander von Muslimen und Christen bereits erfolgreich gestaltet wird.

Nicht allein eine billigende, sondern eine positive Gleichberechtigung der Religionsgemeinschaften in Deutschland, Europa und in der Weltgemeinschaft ist unser Ziel. Daher treten wir ein für die gegenseitige Anerkennung der berechtigten Ansprüche der Religionsgemeinschaften und der einzelnen Gläubigen in Deutschland und im Ausland.

Bei staatlichen Einrichtungen, Kirchen, konfessionellen Gemeinschaften und muslimischen Verbänden werben wir für die Ziele und die Anerkennung und Förderung unseres Engagements:

Wir fordern alle Beteiligten auf, die öffentliche Debatte um das Zusammenleben von Christen und Muslimen nicht primär unter den Aspekten Sicherheit, Integrationsproblematik oder Kulturkampf zu führen. Es gilt, die Realität eines gelingenden und sich verbessernden Mit- und Füreinanders wahrzunehmen. Von den politischen Entscheidungsträgern fordern wir, die Bemühungen der Muslime um die Bildung einer anerkannten Vertretung ihrer Interessen als Religionsgemeinschaft zu würdigen und konstruktiv zu begleiten.

Von staatlichen Stellen fordern wir eine institutionelle Förderung christlichislamischer Dialogorganisationen.

Von Kirchen und Moscheen fordern wir, den interreligiösen Dialog als genuine Aufgabe einer jeden Gemeinde zu erkennen, ihm Priorität beizumessen und ihn vor jeglicher Instrumentalisierung für Partikularinteressen zu bewahren.

Den Medien bieten wir uns als Partner an, wenn wir eine angemessene und differenzierte Berichterstattung über die Religionen, das Zusammenleben von Muslimen und Christen sowie den christlich-islamischen Dialog fordern.

Von allen Menschen in diesem Land fordern wir ihre Bereitschaft zur Mithilfe, wenn es darum geht, Orte der Begegnung zu schaffen und zu erhalten.

Wir sind allen verbunden, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen wollen.

Als Christlich-Islamische Gesellschaft laden wir dazu ein, diesen Weg mitzugehen.

- Beschlossen auf der Mitgliederversammlung am 27. Februar 2008 in St. Augustin -

www.chrislages.de
Der Internet-Service der Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG e.V.)

Impressum, Datenschutz und Haftung.

Email: info@chrislages.de