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Das Gespraech war zwei Themenbereichen gewidmet:
Am ersten Tage stellten wir uns die Frage, wie koennen wir Juden, Christen und Muslime, unsere gemeinsame Verantwortung fuer die Wahrung des Friedens erfuellen?
Dabei stand die Erfahrung im Vordergrund, dass Feindbilder, die Machtmissbrauch und Kriegsbereitschaft gegenueber anderen Gruppen, Nationen und Staaten foerdern, auch aus Glaubensunterschieden erwachsen sind und wieder daraus erwachsen koennen. Auf dem Boden unserer bisher gefuehrten Gespraeche und den dabei gewonnenen Einsichten kamen wir zu dem Schluss, dass wir einerseits mit klaren Identitaeten aufeinander zugehen sollten; zum anderen muessen wir erkennen, dass es nicht genuegt, sich gegenseitig zu dulden, sondern dass wir uns gegenseitig respektieren und in Liebe annehmen muessen. Das Gemeinsame liegt weniger in den Glaubensueberzeugungen als in den vor uns liegenden Aufgaben.
Der zweite Tag war der Frage gewidmet: Gibt es unseren Glaubensueberzeugungen gemaesse Wirtschaftsordnungsprinzipien? Dargestellt und diskutiert wurden Entstehungsgeschichte und die ethisch begruendeten ordnungspolitischen Prinzipien einer "Sozialen Marktwirtschaft".
Wir kamen zu dem Schluss, dass ein solches Wirtschafts-Ordnungssystem den Geboten unserer drei Religionen entsprechen kann. Wir erkannten aber auch, dass es hilfreicher gewesen waere, ihr den Namen "Sozialverpflichtete Marktwirtschaft" zu geben. Dieses Ordnungsprinzip hat sich das Ziel gesetzt, die Kraft des Staerkeren in den Dienst des Schwaecheren zu stellen, der dieses Dienstes beduerftig ist. Es bedarf darum sozial verpflichteter Beobachtung, um neu aufkommende Beduerftigkeit rechtzeitig zu erkennen.
Was sozial gerecht ist, kann mit menschlichen Mass-Staeben von niemandem dauerhaft und allgemeingueltig gesagt werden. Um "sozial gerecht" zu handeln, muessen wir uns ernsthaft bemuehen, dem Willen Gottes und seinen Geboten zu folgen. Das Wort "Verteilungsgerechtigkeit" ist ausserordentlich problematisch. Fuer seine Auslegung existieren weit auseinanderliegende Mass-Staebe. Einigkeit bestand jedoch ueber die Pflicht der Staerkeren zur Hilfe fuer die Schwaecheren (Solidaritaet), ohne dabei die Faehigkeit des Einzelnen oder der Gruppe zur Selbsthilfe (Subsidiaritaet) zu ersticken.
Die Teilnehmer ziehen aus diesen Gespraechen folgende Schluesse und setzen sich fuer die Verwirklichung der sich daraus ergebenden Ziele ein:
Es wurde von den Teilnehmern der Wunsch geaeussert, die Kirchberger Gespraeche "Juden, Christen und Muslime in ihrer gemeinsamen Verantwortung fuer den Frieden" regelmaessig fortzusetzen. Einer der muslimischen Teilnehmer regte an, - unter Zustimmung von Vielen - Gespraeche zwischen Juden, Christen und Muslimen in kuerzeren Abstaenden und gegebenenfalls in kleinerem Kreis auf dem Kirchberg einzurichten.
Fuer den Vorbereitungskreis
Dr.Simon Lauer, Professor, Basel
Bruder Kurt Abel, im Auftrag der Evangelischen Michaelsbruderschaft, Duisburg
Jahja Schuelzke, Ratsvorsitzender der islamischen Religionsgemeinschaft, Berlin
Kurt Abel, Martin Hueneburg,
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