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Christlich-Islamische Gesellschaft e.V.
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Der Papst, die Jugendlichen und der Dialog

Christlich-islamischer Dialog beim Weltjugendtag in Köln

Vom 16. bis 21. August 2005 wird in Köln der XX. Weltjugendtag stattfinden. Zum Abschlussgottesdienst mit Papst Benedikt XVI. auf dem Marienfeld bei Köln werden etwa eine Million Teilnehmer erwartet. Die Weltjugendtage gehen auf den verstorbenen Papst Johannes Paul II. zurück und sind Festivals des Glaubens für Jugendliche aus der ganzen Welt. Zwar handelt es sich eindeutig um eine "katholische Angelegenheit", doch finden im Programm auch die ökumenische Begegnung und der interreligiöse Dialog ihren Platz. So wird der Papst am 19. August um 12.00 Uhr die Kölner Synagoge besuchen und mit Vertretern der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland zusammentreffen. Der Weltjugendtag bietet auch mehrere Gelegenheiten für den Dialog von Christen und Muslimen.

  • www.kath.de: Informationen, Hintergründe und Veranstaltungen zum XX. Weltjugendtag in Köln

  • Junge Christen zu Gast in der Moschee

    Zu den Gastgebern von Weltjugendtagspilgern gehört auch der Türkisch-Islamische Kulturverein in Niederkassel-Lülsdorf. Als die dortige Moscheegemeinde Anfang des Jahres von der Quartiersuche hörte, war man sofort zur Aufnahme von Jugendlichen bereit. Während der kommenden Tage werden 59 Jugendliche aus verschiedenen Regionen Deutschlands ihr Quartier in einem Raum unter dem Gebetssaal beziehen. Für den Vorsitzenden des Moscheevereins ist es selbstverständlich, die christlichen Jugendlichen aufzunehmen: "Die Pilgerfahrt ist für uns Muslime etwas ganz Zentrales, und wenn christliche Jugendliche so etwas machen, dann unterstützen wir das sehr gerne." Die Gäste dürfen auch den Moscheeraum für ihr persönliches Gebet nutzen und die Gemeinde will ein multireligiöses Gebet sowie einen Grillabend organisieren.

  • Moschee als Ruhestatt für christliche Pilger

  • Friedensgebet bei den Franziskanern

    In der Tradition der Gebetstreffen von Assisi, zu denen Papst Johannes Paul II. 1986 zum ersten Mal Vertreter der Weltreligionen einlud, stehen die multireligiösen Friedensgebete, die die Franziskaner im Rheinland seit 1987 organisieren. Anlässlich des ersten Irak-Krieges Anfang der neunziger Jahre, wie auch zum zehnten Jahrestag der Gebete von Assisi fanden sie statt. Aus dieser Initiative ging während des Bosnienkrieges ein gemeinsames Hilfsprojekt hervor. An den Friedensgebeten nahmen und nehmen Vertreter der jüdischen Gemeinde, der großen muslimischen Gemeinschaften und der beiden großen christlichen Kirchen teil. Auch zum Weltjugendtag laden die Franziskaner am 17. August zu einem multireligiösen Friedensgebet ein.

    Begegnung des Papstes mit Muslimen

    Am 20. August um 18.00 Uhr wird Papst Benedikt XVI. zehn Vertreter muslimischer Gemeinschaften zu einer Audienz im Erzbischöflichen Haus empfangen. Die Initiative zu dieser Begegnung ist von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) ausgegangen. Zu den Teilnehmern gehören Müzeyyen Dreessen, CIG-Mitglied, und Murat Aslanoglu, muslimischer Vorsitzender des Koordinierungsrates der Vereinigungen des christlich-islamischen Dialogs e.V. (KCID). Eine Gruppe der Christlich-Islamischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V. wird außerdem an der Vigil mit dem Papst auf dem Marienfeld teilnehmen.

    Kontinuität im Dialog

    Papst Benedikt XVI. hatte sich unmittelbar nach seiner Wahl zur Fortsetzung des interreligiösen Dialogs bekannt: "An alle wende ich mich in Einfachheit und Liebe, um sie dessen zu vergewissern, dass die Kirche mit ihnen weiterhin einen offenen und aufrichtigen Dialog pflegen will in der Suche nach dem wahren Guten des Menschen und der Gesellschaft" (Ansprache vom 20. April 2005 in der Sixtinischen Kapelle). Einen Tag nach seiner feierlichen Amtseinführung hatte der Papst die muslimischen Teilnehmer an der Feier anlässlich einer Audienz mit folgenden Worten angesprochen: "Ich bin besonders dankbar für die Anwesenheit von Mitgliedern der muslimischen Gemeinschaft in unserer Mitte, und ich bringe meine Wertschätzung für den zunehmenden Dialog zwischen Muslimen und Christen auf lokaler wie internationaler Ebene zum Ausdruck (Ansprache vom 25. April 2005 in der Sala Clementina). Bei der Generalaudienz am 27. April 2005 waren auch die Teilnehmer eines christlich-islamischen Symposions zugegen, das die Fokolar-Bewegung organisiert hatte. Zu den Teilnehmern zählte auch Hossein Fatimi von der Christlich-Islamischen Gesellschaft Pforzheim e.V.

    Wie der Besuch in der Synagoge so ist auch die Begegnung mit Muslimen für den Papst ein wichtiges Zeichen während seines Deutschlandbesuches. Der Papst möchte damit an die Bemühungen seines Vorgängers anknüpfen und ein Signal der Verständigung und des Friedens setzen. Der Dialog zwischen Christen und Muslimen erfährt damit die Wertschätzung des neuen Papstes. Wer sich für die Verständigung von Christen und Muslimen einsetzt, darf damit den Papst auf seiner Seite wissen. Das tut gut angesichts des Gegenwinds, der dem Dialog in diesen Zeiten ins Gesicht bläst!

    Zum Schluss

    Die Ankündigung des Sündenablasses für die Weltjugendtagspilger hat auch in der Türkei für Missverständnisse gesorgt. Unter dem Titel "Erbakan-Taktik des neuen Papstes" stellt die Tageszeitung "Vatan" in der Ausgabe vom 10. August fest, dass der Papst sich ähnlicher Mittel bediene, wie der frühere türkische Ministerpräsident und Vorsitzende der damaligen Wohlfahrtspartei, Necmettin Erbakan. Dieser habe seinerzeit im Wahlkampf verkündet: "Alle, die uns wählen, kommen in den Himmel!"

    Dr. Thomas Lemmen, Geschäftsführer der CIG e.V.
    Postfach 410 608, 50866 Köln, Tel. & Fax: 0221 / 355 3065, E-Mail: lemmen@chrislages.de

    Terminhinweise

    Multireligiöses Friedensgebet,
    17. August, 19.00 Uhr,
    ehemalige Franziskanerkirche,
    Ulrichgasse 27-29, 50678 Köln,
    Ansprechpartner: Bruder Jürgen Neitzert ofm (CIG-Mitglied),
    E-Mail: juenei@aol.com

    Christlich-muslimische Gruppe bei der Vigil auf dem Marienfeld,
    20. August, ab 20.30 Uhr,
    Ansprechpartner: Michael Blume (CIG Region Stuttgart),
    E-Mail: mi.blume@t-online.de


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