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Geschrieben von M.Miehl am 22. April 2000
im
Christlich Islamischen Dialogforum
Ihr Lieben!
Herr Schwarz hat um ein Gedenken und Gebet für Klaus Schünemann gebeten. Diesem Wunsch möchte ich entsprechen und mich ihm von Herzen anschließen.
KLAUS SCHÜNEMANN war seit 1992 Geschäftsführer der Christlich-Islamischen Gesellschaft e.V. Köln.
Am 16.4. diesen Jahres, dem Palmsonntag, ist er seiner Krankheit erlegen, die er mit unglaublicher Geduld und im Vertrauen auf Gott getragen hat. An dem Tag, an dem wir des Einzuges Jesu nach Jerusalem gedenken, durfte er seinen Geist in Gottes Hände legen und sich aufmachen, ins himmlische Jerusalem.
Am Gründonnerstag gaben wir ihm das letzte Geleit. Für die christlich-islamische und auch die christlich-jüdische Verständigung hat er so viel getan, daß wir alle im Dialog noch lange von den Früchten zehren werden, die er in den Jahren gesät hat. Nie zuvor habe ich einen Menschen getroffen, der so erfüllt war von der Gewißheit, daß Gott, indem Er ein einziger Gott ist, es denen, die an Ihn glauben, auf ihren verschiedenen Wegen ermöglichen muß, diese Wege Seite an Seite und einen Herzens zu gehen.
Seine besondere Gabe, Menschen zusammenzubringen, hat noch über den Tod hinaus Bestand. An seinem Sarg stand neben dem Kreuz der siebenarmige Leuchter. Zum Gottesdienst kamen Katholiken, Protestanten, orthodoxe Christen wie Muslime unterschiedlichster Herkunft und Ausrichtung. Muslime waren es auch, die seinen Sarg vom Friedhofseingang bis zum Grabe auf ihren Schultern trugen und hinabließen. Neben dem katholischen Ritus wurde auch die Fatiha gebetet und der bosnische Imam stand neben dem serbisch-orthodoxen Priester.
Klaus Schünemann war fest im christlichen Glauben verwurzelt und daraus schöpfte er die Kraft und die Gewißheit, daß es möglich, nötig und lohnend ist, die Menschen, die an Einen Gott glauben, trotz, wegen und in ihrer Verschiedenheit an Einen Tisch zu bringen.
Ich bin sehr glücklich darüber, daß unsere Wege sich gekreuzt haben und ich bin mir sicher, daß in Erfüllung gegangen ist, was wir bei der Beerdigung beteten:
"Zum Paradies mögen Engel dich geleiten, die heiligen Märtyrer dich begrüßen und dich führen in die heilige Stadt JERUSALEM. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen, und durch Christus, der für dich gestorben, soll ewiges Leben dich erfreuen."
Gleichzeitig aber ist in dieser Karwoche Leiden und Sterben so nahe und konkret geworden, daß ich keine Worte finde, die ich in die Stille dieser Grabesruhe flüstern könnte. Bei der Leere, die diese Todesnachricht in mir auslöste, begann ich erst langsam zu begreifen, was Karfreitag ist.
Meine Gebet gelten besonders Klaus' Frau, mit der er in christlicher Liebe im Sakrament verbunden war, und den Angehörigen.
Für sie - und mich - erhoffe ich, daß die Feier der Osternacht, die wir heute Nacht begehen, in ihrem Jubel unsere Trauer nicht übertönt, sondern daß sie uns das Geheimnis der Auferstehung tiefer erschließt.
IN TE DOMINE SPERAVI
NON CONFUNDAR IN AETERNUM
(Auf Dich, Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt,
in Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.)
Geschrieben von Michael Gassner am 23. April 2000
im
Christlich Islamischen Dialogforum
Als Antwort auf: Zum Gedenken an KLAUS SCHÜNEMANN geschrieben von M.Miehl am 22. April 2000
vor etwa fünf Jahren lernte ich Klaus Schünemann kennen und schätzen. Die Nachricht von seinem Tode erreichte mich erst heute am Ostersonntag.
Herrn Schünemann werde ich immer in guter Erinnerung behalten und spreche seinen Angehörigen und engen Freunden mein tiefstes Mitgefühl aus. Gott kennt seine Verdienste am besten.
Seine Leistungen sollten uns immer ein Ansporn sein, in seinem Sinne den Dialog zu vertiefen.
wa alaikum as salam w r w b,
Michael Gassner
Moderation des Islam Forums
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